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Nacht-Urnen

Nocturnes
Fantasy Pieces for Piano
piano
Product number: ED 9145
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Product Details

Description

Der Titel des Klavierzyklus’ "Nacht-Urnen" ist ein makabres Wortspiel mit dem französischen Begriff "Noct-urne". Die Assoziation Urne - Grabgefäß ist beabsichtigt, denn die Gattung des romantischen Nachtstücks für Klavier wird in diesen Stücken - zumindest im übertragenen Sinne - zu Grabe getragen.

Das erste Stück "Nocturne" greift auf den dreiteiligen Typ des Chopin’schen Nocturnes zurück. Einer von zart getropften Tönen umspielten Melodie folgt ein bewegt - aufgewühlter Mittelteil, dem sich die Reprise des ersten Teils anschließt, diesmal allerdings wird die Melodie von leise rauschenden Skalen umspielt, ehe eine beinahe nüchterne Coda die musikalische Quintessenz brennglasartig zusammenfasst und bündelt. Dieses Stück entstand 1998 und war Pflichtstück beim Internationalen Schubert-Wettbewerb 2000 in Dortmund.

Die drei folgenden Stücke bilden gewissermaßen eine Einheit. Nummer zwei "Ciacona notturna" ist ein höchst virtuoses Werk für die linke Hand allein, in dem sich große Klavierkomponisten, die Werke für die linke Hand allein geschrieben haben – Alkan, Brahms, Godowsky, Ravel, Prokofieff – gleichsam ein nächtliches Stelldichein geben.

Das dritte Stück "Unendliche Melodie – Melodie der Unendlichkeit" (für die rechte Hand allein – meines Wissens außer einer Etüde von Alkan das einzige existierende Werk für die rechte Hand allein) spielt mit der Idee eines Zeitkontinuums, das schon vor Beginn des Stückes unhörbar im Raum war und sich auch nach dem Ende des Stückes in alle Ewigkeit weiter fortsetzen könnte. Ein einzelner Ton f in der Mitte der Klaviatur wird 55 Takte lang angeschlagen und über ihm entfaltet sich eine weit gespannte Melodie, die die rechte Hand alleine ausspinnt. Exakt beim Höhepunkt der Melodie (es ist der Goldene Schnitt), wechselt das f zum e, das weitere 33 Takte lang angeschlagen wird, während die Melodie darüber wieder zurück zur Mitte findet. Diese 88 Takte symbolisieren die Unendlichkeit: 8 als barockes Zahlensymbol für die Vollkommenheit der Ewigkeit und die liegende 8 als mathematisches Symbol für die Unendlichkeit. Schließlich ist in dem Titel des Stückes noch eine Anspielung auf Richard Wagners Begriff der "Unendlichen Melodie" enthalten.

Nach einem Stück für die linke und einem für die rechte Hand allein, kann sich als viertes nur ein Unisonostück anschließen, in dem beide Hände stets die gleichen Töne, aber in unterschiedlichen Oktavabständen und verschiedenen rhythmischen Akzenten spielen. "La scala dell’inferno" ("Die Höllenleiter") stürzt von höchster Höhe in rasenden Skalen in die tiefsten Regionen des Klaviers hinab, unterbrochen von zwei kurzen Zitaten des "Dies Irae" in der Mitte.

Der Schlusssatz schließlich "Marche funèbre" knüpft in seiner düsteren Unentrinnbarkeit an die großen Trauermarschvorbilder Beethovens (op. 26) und Chopins (op.35) an. Die sich in schwerem Fünfertakt entlang rollenden düsteren Tonkaskaden werden in der Mitte von einem gläsern-durchsichtigen Mittelteil unterbrochen, der in seiner gleißenden, fast schneidenden Helligkeit Assoziationen an Nahtoderlebnisse nahe legen mag.

Die "Nacht-Urnen" op. 32 wurden 2001 im Museum Baden in Solingen von dem Pianisten Rainer Klaas uraufgeführt, dem der Zyklus auch gewidmet ist.

- Stefan Heucke

Content

I Nocturne
II Ciaccona notturna
III Infinit Melody – Melody of Infinity
IV Unisono macabre (La scala dell'inferno)
V Marche funèbre

More Information

Title:
Nacht-Urnen
Nocturnes
Fantasy Pieces for Piano
Level of difficulty:
intermediate - advanced
Publisher/Label:
Schott Music
Year of composition:
1998 - 2000
Opus:
op. 32
Duration:
5 ′
World Premiere:
March 14, 2010 · Solingen (D)
Museum Baden
Rainer Klaas, Klavier
(World première of the complete cycle no. I-V)
Commissioned work :
Auftragswerk des Internationalen Schubert-Wettbewerbs, Dortmund
Series:
Title:
Nacht-Urnen
Nocturnes
Fantasy Pieces for Piano
Level of difficulty:
intermediate - advanced
Publisher/Label:
Schott Music
Year of composition:
1998 - 2000
Opus:
op. 32
Duration:
5 ′
World Premiere:
March 14, 2010 · Solingen (D)
Museum Baden
Rainer Klaas, Klavier
(World première of the complete cycle no. I-V)
Commissioned work :
Auftragswerk des Internationalen Schubert-Wettbewerbs, Dortmund
Series:
Title:
Nacht-Urnen
Nocturnes
Fantasy Pieces for Piano
Level of difficulty:
intermediate - advanced
Publisher/Label:
Schott Music
Year of composition:
1998 - 2000
Opus:
op. 32
Duration:
5 ′
World Premiere:
March 14, 2010 · Solingen (D)
Museum Baden
Rainer Klaas, Klavier
(World première of the complete cycle no. I-V)
Commissioned work :
Auftragswerk des Internationalen Schubert-Wettbewerbs, Dortmund
Series:

Technical Details

Product number:
ED 9145
ISMN13:
979-0-001-12653-3
Product number:
ED 9145
ISMN13:
979-0-001-12653-3
Weight:
0,21 kg
Pages:
48
Format:
23.1cm x 30.3cm
Binding:
Saddle-wire stitching
Product number:
ED 9145 Q3154
ISMN13:
979-0-001-12653-3
Pages:
47
File format:
(PDF / 1,80 MB)

Performances

Set Ascending Direction
  • Nacht-Urnen
    March 14, 2010 | Solingen (Germany) , Museum Baden — World Premiere (Uraufführung des kompletten Zyklus Nr. I-V)
  • Nacht-Urnen
    February 14, 2007 | Münster (Germany) , Fritz-Hitze-Haus
    19.30 Uhr
  • Nacht-Urnen
    February 6, 2007 | Werne (Germany) , Rathaussaal
    19.30 Uhr - Geschlossene Veranstaltung
  • Nacht-Urnen
    September 27, 2006 | Dortmund (Germany) , Harenberg-City-Center
    18.00 Uhr
  • Nacht-Urnen
    December 6, 2005 | Bergkamen-Oberaden (Germany) , Galerie \"sohle 1\"
    19.30 Uhr
  • Set Ascending Direction

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